Finissage der Ausstellung am Freitag den 8. Februar ab 19h!!

Alex Breitenstein vom 18.01 bis 08.02. 2013

Untote und Geister in der Kieferstraße

Dortmunder Medienkünstlerin zeigt aktuelle Arbeiten im K4

 

Nein, es hat nicht schon wieder Halloween geschlagen, obschon man das anhand der Titel der Arbeiten von Alexandra Breitenstein vermuten könnte. Ab dem 19. Januar 2013 zeigt die Dortmunder Künstlerin ihre aktuellen Arbeiten “Working Class Zombies“ und „Geister“. Beide Serien experimentieren im Kontext der vorhandenen Gegenwart – und mit dem, was war und was noch werden könnte.

 

Die aktuellste der beiden Arbeiten, „Geister“ beschwört den struktuellen Niedergang des Ruhrgebiets und kombiniert dies mit fotografischen Portraits der Wirtschaftswunderjahre. Die Kombination dieser beiden Elemente – inszenierte Feierlichkeit und verrottendende Häßlichkeit ­- kreiiert ein zynisches, und doch wehmütiges visuelles Zusammenspiel.

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Die Medienkunstarbeit-Arbeit „Working Class Zombies“ knüpft ein Band zur Arbeiterklasse

der Neuzeit, die nunmehr nicht aus Kumepln in Kohle- und Stahlindustrie besteht.  Die Arbeitssklaven der Neuzeit sind die  Heerscharen vor dem Bildschirm verkümmernden white collar worker, zwischen Burn out und Bore out dahinsiechend in Callcentern und Grossraumbüros.

 

Durch die Technik der Lentikulare (auch bekannt als Wackelbilder) gelingt die Verwandlung der  Bürosklaven von heute zu echten Untoten von morgen! Der Untote, der Zombie fungiert in der Arbeit von Alexandra Breitenstein als Metapher für ein angepasstes Dahinvegetieren und unterwürfigen, kritiklosen Gehorsam. Die beiden Portraitierten, ein weibliches und ein männliches Exemplar der Gattung „Prekärer Büroangestellter“ verwandeln sich durch professionelle Make-up und die Technik des Lentikulars in Untote. Ist dies ein Schicksal, welches uns allen droht, die wir mehr und mehr schier bewegungslos am Schreibtisch festwachsen?

 

Die Arbeit „Working Class Zombies“ besteht aus zwei großformatigen, kostenintensiven Lentikulardrucken und konnte nur durch die Unterstützung vieler Fans aus dem Raum Düsseldorf, Dortmund und Hamburg finanziert werden. „Ich möchte mich mit dieser Ausstellung auch bei den Supportern aus Düsseldorf bedanken, nachdem die Arbeiten nun mehrfach in Dortmund gezeigt wurden“, so Alexandra Breitenstein.